San Pedro de Atacama
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- Category: Chile
San Pedro de Atacama, an der Grenze zur trockensten Wueste der Erde gelegen, ist eine 2500 Einwohner zaehlende Oase, die in den letzten Jahren aber immer mehr Touristen und Chilenen anzieht. Mittlerweile scheint es als ob der Ort nur aus touristischen Einrichtungen wie Hotels, Hostals, Jugendherbergen, Restaurants, Cafes, Minimarkets, Touranbieter, Money Changer,... besteht. Der Ort selbst gibt aber ausser einer schoenen Kirche nicht sehr viel her.
Die Niederschlagsmenge betraegt nur 30mm pro Jahr. Die Attraktionen in einem Umkreis von ca. 100km erlauben locker einen Aufenthalt von 5 - 7 Tagen. Die angebotenen Touren sind preislich in Ordnung. Die Wueste mit ihren einzigartigen Landschaftsformen und Lagunen und die hohen Berge mit Geysiren und reizvollen Bergdoerfern bieten dem Touristen viel Abwechslung.
Das Publikum erstreckt sich vom Backpacker (jung bis alt) bis hin zu den Superreichen. Fuer diese hat man Superhotels mit Swimmingpools und viel mehr nicht hierher Passendes in die Wueste gestampft; eine Nacht dort kostet von USD 500,-- aufwaerts und gleichzeitig muss man im Ort teilweise das Wasser abdrehen bzw. rationieren!!
Staub und Sand, die am Nachmittag und Abend vom teils heftigen Wind und auch von vorbeifahrenden Autos aufgewirbelt werden, sind eine enorme Belastung fuer unsere Lungen. Die Hitze ist auf Grund der Trockenheit (Luftfeuchtigkeit unter 20%) leicht ertragbar.
Unsere Aktivitaeten in San Pedro waren folgende:
1. Mountainbiketour ins Valle del Diablo: Halbtagestour (halbwegs gute Mountainbikes bekommt man um EUR 4,50 fuer 6h); Supertour durch teils enge Schluchten mit schoenen Felsformationen und teilweise tiefem Sand; sehr heiss!!
2. Tour in die Salzwueste zur Laguna Cejar (sehr hoher Salzgehalt; Schwimmen lustig und ungwohnt), zu den Ojos de Salar (2 kleine kreisrunde Teiche mit Suesswasser mitten in der Wueste; Schwimmen erlaubt) und zur Laguna Tebenquiche (Flamingos, nur ca. 30cm tief; der weisse, salzige Sand am Ufer sieht wie Schnee aus).
3. Besichtigung der Laguna Chaxa (Flamingos), des Dorfes Toconao, der Gebirgsseen Miscanti und Miniques (seltene Vogelarten) im Altipiano auf ca. 4250hm und des Gebirgsdorfes Socaire (unglaublich wie man in dieser Hoehe lebt).
4. Besteigung des Mt. Lascar, des aktivsten Vulkans in Nordchile. Diese einsame Tour fuehrten wir mit einem Bergfuehrer und 2 jungen Deutschen durch. Im Vergleich mit den anderen Touren nicht gerade billig aber ein gewaltiges Erlebnis - vor allem der Blick in den aktiven Krater, die Schneeformationen und die unendliche Weite von dort oben. Die Hoehenangaben fuer den Lascar schwanken zwischen 5500 und 5700hm. GPS und mein Hoehenmesser gaben 5620hm an. Technisch voellig unschwierig - ein echter Vulkan halt.
5. Sandboarding: Wenn es zu Hause schon keinen Schnee gibt, dann wollten wir uns wenigstens das Gefuehl des Snowboardens goennen. Von einer recht steilen Sandduene im Valle de la Muerte (Tal des Todes) glitten wir mehr oder weniger elegant in die Tiefe. Im Tiefschnee ist das Gefuehl schoener. Wir 2 waren bei dieser Tour fast doppelt so alt wie die anderen - Jugendpartie pur! Anstrengend war der Aufstieg ohne Lift durch den lockeren Sand. Danach goennten wir uns noch im Valle de la Luna (Mondtal) einen romantischen Sonnenuntergang mit Pisco Sour auf einem kleinen Berg. Eine naechtliche Hoehlenwanderung bildete den Abschluss dieses Tages.
6. Besuch der Tatio Geysire auf ueber 4200hm zum Sonnenaufgang mit anschliessendem Bad dort oben. Die Fruehstueckseier wurden in einem Geysir gekocht - ebenso das Teewasser. Auf dieser Hoehe kocht Wasser schon bei 85 Grad. Zum Abschluss besichtigten wir noch das Dorf Machuta, das nur mehr 7 Bewohner zaehlt, da die restlichen 33 Einwohner ins Tal zogen, da es dort oben keine Schule mehr gibt.
Ausserdem feierten wir Brittas Geburtstag!