Pt. Natales; Torres del Paine
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- Category: Chile
Am 1.1.12 flogen wir von Pt. Montt nach Patagonien weiter. Im Sommer kann man nicht nur Punta Arenas sondern auch Puerto Natales etwas weiter noerdlich anfliegen. Schon beim Landeanflug zeigte sich eine Seite des Wetters in Patagonien: fast 100km/h Wind - und eine dementsprechend "unruhige" Landung. Die Gepaecksausgabe funktioniert so wie vor 50 Jahren.
Puerto Natales (20 000 EW) liegt zwar am Meer, aber bis zum offenen Meer ist es noch relativ weit ueber verwinkelte Fjorde. Tourismus, Fischfang und Landwirtschaft/ Viehzucht praegen den Ort und seine Umgebung. Fuer viele Touristen ist Pt. Natales das Sprungbrett in den Sueden Richtung Feuerland (oder Punta Arenas), nach Argentinien (El Calafate) oder in den Torres del Paine Nationalpark. Wir blieben hier nicht ganz freiwillig fast eine Woche, wobei wir mit einem Mietauto die Umgebung (Cuevas de Milodon, Cerro Castillo, Pt. Prat, Lago Toro) erkundeten,
den Hausberg (Cerro Dorotea) bei viel Wind mit Pferden bezwangen (ich sass das letzte Mal vor 33 Jahren auf einem Pferd, was mein Allerwertester ziemlich beanstandete) oder nur in der Stadt herumschlenderten.
Torres del Paine:
Dieser angeblich schoenste Nationalpark Chiles bereitete uns etwas Kopfzerbrechen. Am 27. oder 28.12. brach naemlich ein Feuer im Park aus, welches sich wegen der gewaltigen Winde unheimlich schnell ausbreitete. Angeblich ein nachlaessiger israelischer Tourist und langsame Behoerdenbeschluesse fuehrten zu einer echten Katastrophe. 240km2 Parkareal sind aktuell den Flammen zum Opfer gefallen. Der Park war eine Zeit komplett geschlossen, seit 4.1. ist er wieder teilweise geoeffnet. Weder der Circuit noch das "W" (die 2 bekanntesten Trekkingrouten) sind komplett durchfuehrbar. Touristen, die den Park besuchen moechten, werden folgendermassen gewarnt: "Be prepared to have rain, be prepared to have strong winds, be prepared to have cold!". So starteten wir am 5.1. mit Zelt, Proviant und Sack und Pack in den Park, um wenigstens die beruehmten Torres (Norte, Central, Sur; das Suedamerikanische gewaltige Gegenstueck zu den 3 Zinnen) zu sehen, was uns schon am 1. Tag bei Traumwetter gelang. Mussten wir uns am 1. Tag noch mit vielen Tagesgaesten um die besten Plaetze raufen (vor allem am Campingplatz), konnten wir die naechsten Tage ziemlich einsam einen kleinen Teil des Parks geniessen.
Leider gelang es uns trotz gefinkelter Routenwahl nicht, die Parkwaechter zu umgehen, um wenigstens einen Blick auf die nicht weniger atemberaubenden Cuernos zu werfen. Dafuer konnten wir intensiv den patagonischen Fruehsommer mit gewaltigen Margaritenwiesen geniessen. Fuer 2 Tage muessen wir ausserdem obiger Warnung noch etwas hinzufuegen: "Be prepared to have warm and bright sunshine!"