Andalusien Ostern 2013
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OSTERN 2013 - ANDALUSIEN
22.3.2013 Villach - Malaga - Ronda (170km + 100km:
Um 4h10 laeutet der Wecker, da wir um 8h45 von Salzburg via Hamburg nach Malaga/Andalusien fliegen. Die Fahrt nach Salzburg verlaeuft normal. Die Mitnahme der Tourenski und des Lawinenrucksacks ist komplett unproblematisch (EUR 50,-- fuer die Ski). Bei der Zwischenlandung in Hamburg liegt Schnee und es ist eisig kalt. Mit 1/2h Verspaetung kommen wir um 14h30 in Malaga bei leichtem Regen und 11 Grad an. Das Auto von Hertz (Seat Ibiza) kostet fuer die 10 Tage heisse EUR 210,==. An Torremolinos vorbei geht es in die Berge nach Mijas, aber das Wetter goennt uns nicht den im Fuehrer versprochenen traumhaften Ausblick. Die Strassen hier im Hinterland sind schlecht und es ist ziemlich gebirgig (Sierra de las Nieves). Bis Ronda sind es ca. 100km und unser Quartier (Hotel Arriadh: sehr gut, Andalusisches Landhaus; EUR 55,-- ZF; in Ariate) liegt etwa 5km ausserhalb des Ortes. Vor dem Abendessen im alten Bahnhof (beim Hollaender, ausgezeichnet, guenstig aber sehr raffiniert) spazieren wir 1 1/2h durch Ronda. Die alte und neue Bruecke mit dem ueber 100m tiefen dazwischen liegendem Graben sind sehr beeindruckend. Durch die westliche Lage und keiner Zeitverschiebung zu uns ist der Sonnenuntergang erst um ca. 19h30 (Sonnenaufgang 7h00).
23.03.2013 Ronda - Jimena de la Frontera (ca. 60km):
Zuerst steht wieder ein Besuch in Ronda am Programm. Leider besserte sich das Wetter nicht und es regnete leicht. Ueber den "Ponte viejo" geht es in die Altstadt (la ciudad), in der viele gut renovierte palacios und calles einen sauberen und schoenen Eindruck trotz des schlechten Wetters hinterlassen. Sehenswert (von aussen und innen) ist vor allem die "Iglesia Mayor" (Eintritt Eur 4,--) und der umliegende Platz. Jene weist eine langjaehrige Baugeschichte (Renaissance, Barock, Gotik) und u.a. 2 Hauptaltare im Mittelschiff auf (vorne + hinten) auf. Sehenswert ist auch die Buechersammlung in der Krypta. Die aelteste Stierkampfarena Spaniens liegt in der Neustadt gleich nach der "Ponte nueve". Nachdem wir gestern im Lokal eines Hollaenders speisten, erwischten wir heute ein Cafe eines Deutschen - viele Auswanderer in dieser Gegend.
Die anschliessende Fahrt ueber 800 - 1300 Meter hohe gute Bergtrassen vorbei an einigen der "Pueblos blancos" (Algatocin, Gaucin,..) nach Jimena de la Frontera (ca. 60km) regnete es teilweise heftig, die Temperatur fiel auf 6 Grad und manchmal versperrte uns Nebel die Aussicht. Diese Strecke (wahrscheinlich die ganze Gegend) ist ein Paradies fuer Rennradfahrer!
In Jimena de la Frontera wohnten wir in der Casa Henrietta, einem mehrstoeckigem Stadthaus mit geschmackvoll eingerichteten Zimmern (+Dachterasse). Auf unserer Wanderung uebers Castillo ins benachbarte, wild romantische Tal erwischte uns dann für ungefähr 1h voll der Regen.
24.03.2013 Jimena de la Frontera - Vejer de la Frontera (ca. 160km):
Der Regen hat ueber Nacht aufgehoert und so gibt es in der Fueh sogar schon etwas Sonne. Wir fahren nach Casellar de la Frontera, einem kleinen Ort mit Burg auf einem Huegel. Viel ist dort nicht los und so geht es nach der Komplettbesichtigung weiter nach Gibraltar. Die Einreise ist unproblematisch. Die Lage ist gewaltig: Der 428m hohe "Rock" beherrscht die von ca. 30 000 Briten bewohnte Halbinsel. Die Ueberfahrt ueber das Rollfeld des Flughafens ist komisch und die Main Street voll mit Geschaeften und Lokalen. Der "Europes Point" ist der suedlichste Punkt Gibraltars und fuer die Befahrung der "Hoehenstrasse auf den Rock" muss ordentlich bezahlt werden (Pfund 22,--). WIr besichtigen noch die schoene Tropfsteinhoehle "Michael's Cave" und die in den Fels gehauenen Gaenge des Krieges gegen Spanien/Frankreich (1779-1782), seitdem es Gibraltar offiziell gibt. Die Rueckfahrt dauerte etwas laenger, da die spanischen Zoellner jeden Kofferraum begutachten.
Am Industriehafen Algeciras vorbei geht es dann nach Tarifa, wo der suedlichste Punkt am Festland Europas liegt. Hier treffen sich Atlantik und Mittelmeer. Die starken Winde werden von vielen Kitesurfern und unzaehligen Windraedern genutzt! Bei Vejer de l Frontera, das schoen auf einer Anhoehe sitzt, liegt unser naechstes Quartier (Rural Hotel El Olivar; EUR 65,-- p.ZF.). Abendessen war heute ein kleines Problem (Hotel, Barbate, Vejer?!)
25.03.2013 Vejer de la Frontera - Arcos de la Frontera (ca. 115km):
Als erstes steht eine Besichtigung der Altstadt von Vejer am Programm. Sie ist sauber, eng, aber fast ausgestorben. Eignet sich perfekt fuer einen Gruselfilm! Auf der Weiterfahrt nach Cadiz, der angeblich aeltesten Stadt Europas, regnet es. Aber in der Altstadt angekommen hoert es auf und angenehme 17 Grad laden zum Kaffeetrinken im Freien ein. Die grosse Altstadt von Cadiz besteht aus unzaehligen engen Gassen, durch die ein paar Themenwege fuehren (Karte im Infobuero; Parken am besten beim Bahnhof). Viele Touristen und Einheimische geben der Stadt einen quirligen Eindruck. Es lohnt sich, diese Stadt zu besichtigen, genauso wie die Neustadt voellig uninteressant ist. Am spaeteren Nachmittag sind wir dann in Jerez de la Frontera, das vor allem durch den Sherry und der Motorradrennstrecke bekannt ist. Die Stadt selbst hat wenig zu bieten. Unser Besuch bei Sandemann (Verkostung) fiel ins Wasser, da die "semana santa" den Alltag etwas ueber den Haufen wirft. Am Abend findet hier eine Prozession statt, was man u.a. an den vielen wie "Schluempfe" Verkleideten erkennt.
Unser Nachtquartier befindet sich ca. 3km vor Arcos de la Frontera (Hotel Arcos, EUR 40,-- ZF; Preis/Leistung ok aber um den Preis natuerlich nichts Besonderes).
26.03.2013 Arcos de la Frontera - Antequera (ca. 185km):
Besichtigung von Arcos, das perfekt auf einem Huegel liegt und laut Fuehrer die schoenste Stadt Spaniens sein sollte (naja). Die Gassen in der Altstadt sind sehr eng und alle gepflastert. Die einheimischen Autofahrer sind oft sehr zu bewundern! Allerdings quietschen sowohl Autoreifen als auch die Schuhsohlen auf den Pflastersteinen ungewoehnlich laut. Das Wetter haelt und die Temperaturen sind ok (10 -16 Grad), aber der Wind ist mitunter eisig. In der Umgebung fuehren die Baeche und Fluesse ziemlich viel Wasser.
Weiter geht es auf der "Strada dellas pueblos blancos" ueber eine einsame Passstrasse nach Grazalema, angeblich der Ort mit den meisten Niederschlaegen Spaniens (es regnet auch waehrend wir hier sind) ==> "Menu del Dia" (EUR 8,50 p.P. sin bebidas). Zum Wandern und Biken duerfte die Region sehr gut geeignet sein (vorausgesetzt es regnet nicht!).
Nachdem auf den Paessen der Nebel ziemlich dicht ist, fahren wir gleich nach Olvera weiter Am hoechsten Punkt der Stadt liegen die Kirche, der Friedhof und die arabische Festung (mit grandioser Aussicht).
Unser letztes Ziel fuer heute ist Antequera noerdlich von Malaga, wo wir im Hotel Lozano (=Konferenzhotel, sauber, gut) reserviert haben (EUR 56,-- ZF). Zu Hause hat es jetzt 3 Tage geschneit und die aktuelle Temperatur liegt bei Minusgraden - brrr; eine 3er-Regierung gibt es ebenfalls und der Ex-LH geht in den Bundesrat, den er bis jetzt nur kritisiert hat und abschaffen wollte!?!
27.03.2013 Antequera - Pinos Genil (ca. 115km):
Mit viel, viel Glueck gleich in der Frueh online Karten fuer die Alhambra bekommen (die 3. letzte und die Letzte fuer Freitag mit unterschiedlichen Besuchszeiten fuer den Palast; ansonsten alles ausverkauft). Gleich in der Naehe gibt es 3 Dolmen aus 4000 v. Chr., die recht nett sind. Dann geht es in den Nationalpark von Turcal (ca. 15km). Die Gegend sieht ziemlich alpin aus (ca. 1200hm) und die verschiedenen Gesteinsformationen sind oft bizarr. Das Wetter spielt mit (sonnig, 16 Grad), so dass wir den markierten laengeren Pfad wandern. Interessant ist nicht nur die Umgebung sondern auch wie man es schafft, die teils sehr quatschigen und rutschigen Wegstellen zu meistern bzw. zu umgehen, ohne allzu dreckig zu werden.
Zurueck in Antequera kommen wir zu einer Osterprozession dazu (Jesu Statue vorne weg und viel Militaer hinten nach; viele Zuseher). Vor der Weiterfahrt gibt es noch gemischte Tappas am Platz. Die Fahrt nach Granada verlaeuft unproblematisch und das Hotel Duquesa (EUR 46,-- ZF; Zimmer ok) in Pinos Genil ca. 1okm ausserhalb von Granada und 22km von Pradollano (Sierra Nevada) entfernt finden wir rasch.
28.03.2013 Pinos Genil (45km):
Um 7h15 regnet es leicht und eigentlich wollen wir heute auf den Pico Veleta mit den Tourenskis hinauf. In der Hoffnung, dass das Wetter sich bessert, troedeln wir etwas und fahren hinauf ins Skigebiet der Sierra Nevada nach Pradollano. Das Wetter wird Meter um Meter besser und auf 2000hm (Schneegrenze) ist perfekter Sonnenschein. Viele Skifahrer sind schon unterwegs. Direkt vom unterirdischen Parkhaus geht es auf die Piste. Hier am Berg hat es jetzt 3 Grad. Wir queren relativ steil nach Osten zum Valle San Juan. Das mittlerweile perfekte Wetter und der gute Schnee (hart, leicht aufgefirnt mit ein paar cm Neuschnee) begeistern uns. Von den Skifahrern merken wir nichts mehr. Ab ca. 2800hm kommen leichte Wolken und leichter Nebel auf, ab 3200hm sehen wir praktisch fast gar nichts mehr. Gott Sei Dank kommen 2 Einheimische nach, bei denen sich einer recht gut auskennt, noch dazu, wo wir im Gipfelbereich ordentlich steile Haenge queren muessen. Einmal reisst es kurz auf und dann ist es "weiss (white out)" bis wir mit Hilfe der Einheimischen ueber perfekte Skihaenge mehr schlecht als recht bei der Mittelstation des Skigebiets ankommen.
Der Nebel ist angeblich typisch fuer das Fruehjahr. Nach einer kurzen Wanderung durch das Skiressort (sieht kanadisch bzw. amerikanisch aus) fahren wir etwas muede wieder ins Tal und lassen den Tag im Hotel ausklingen.
29.03.2013 Pinos Genil (20km):
Fahren vom Hotel gerade hinein nach Granada zur Alhambra (P beim oestlichen Eingang; Cementario; Eur 15,--). Bleiben bis 13h00 im Gelaende (vor allem Palast Nazaries ist wunderbar); der Rest ist schoen angelegt und wert, besichtigt zu werden. Am Nachmittag sind Zigeuner- und Araberviertel (Sacromonte + Albaicin) und die Altstadt um die Kathedrale (heute leider geschlossen) (viel Fussgaengerzone) dran. Die Stadt ist sehr lebhaft, viel spielt sich auf den Strassen und Plaetzen ab.
30.03.2013 Pinos Genil - Nerja (260km):
Ein Blick in die Webcams der Sierra Nevada in aller Frueh zeigt uns, dass dort ueberall nur dichter Nebel vorherrscht. Wir muessen auf die geplante Skitour verzichten und Plan B tritt in Kraft. Wir fahren in die Alpujarras, die Suedseite der Sierra Nevada - eines dr aermsten Gebiete Spaniens. Hier an der Gebirgssuedseite ist es wolkenlos und warm. Der Fruehling ist voll ausgebrochen. Einsam stehen die Doerfer am Berghang. Von Capileira auf 1400m fahren wir noch hinauf bis zum Hoya dePortillo (Ausgangspunkt fuer Touren auf den Mulhacen, den hoechsten Berg des span. Festlands) . Von hier gehen wir noch 1h hoeher, um einen ordentlichen Blick auf die gewaltige Bergkette mit den 3000ern (inkl. Veleta, Mulhacen,..) zu geniessen (ca. 2450hm). Die Schneegrenze liegt am Suedhang bei ungefaehr 2700hm. Der Wind blaest orkanartig! In Bubion gibt es ein echtes Gebirgs-"Menu del Dia". Viele, vor allem spanische Touristen sind unterwegs. Die Temperaturen mit fast 20 Grad angenehm. Ueber Trevelez, Cardiar und Albunol geht es zur Kueste. Die Gemuese- und Obstbauern haben hier ihre Anbauflaechen mit Planen ueberzogen, so dass die ganze Gegend eigentlich entsetzlich aussieht. Die Kueste wird auch erst ab Nerja, wo wir im Nerja Club (EUR 60,-- ZF; gut, aber fast nur Englaender) uebernachten.
31.03.2013 Nerja - Malaga (70km):
In der Nacht gibt es die Umstellung auf die Sommerzeit und wenn man sein Handy nicht im Griff hat, dann läutet halt um 5h25 schon der Wecker - grrrr. Eigentlich haben wir für heute nach einem ausgiebiegen Frühstück nur mehr die Fahrt zum Flughafen in Malaga geplant. Am Morgen hat es 16 Grad und zu Hause schneit es. Mit dem Mietauto gibt es keine Probleme, aber die Security will Britta mit der Gasflasche für den Airbag nicht durchlassen --> lange und umständliche Verhandlungen und dann die Lösung: 1 Mitarbeiter von Air Berlin bringt die Flasche extra verpackt kurz vorm Abflug ins Flugzeug.
In Hamburg liegt wieder teilweise Schnee und in Salzburg schneit es heftigst! Wir fahren noch bis Tamsweg, wo wir um ca. 22h00 ankommen.