Haute Route Pyrenees (HRP) 2012

Zum Schluss unserer etwas mehr als 2-monatigen Suedeuropareise fuhren wir von der Provence noch ca. 650km ins Zentrum der Pyrenaeen. Wir wollen einen Teil des HRP, der Haute Route des Pyrenees wandern. Der HRP fuehrt in ueber 40 Etappen, sehr oft komplett unmarkiert, vom Atlantik zum Mittelmeer und versucht dabei, moeglichst der Grenze zwischen Spanien und Frankreich zu folgen. Zwei weitere, etwas einfachere und komplett markierte Routen auf beiden Seiten der Grenze gibt es ebenfalls - den GR10 in Frankreich und den GR11 in Spanien.
Etwas ueberrascht waren wir von der Schneelage, die wir vorfanden. Teilweise lag noch reichlich Schnee bis weit unter 2000hm hinunter. Anfaenglich zweifelte ich sogar, ob wir die Strecke von Gavernie in den Zentralpyrenaeen in Richtung Atlantik bis Lescun ueberhaupt schaffen werden; noch dazu, wo wir weder Steigeisen noch Pickel mithatten. Schlimmstenfalls wollten wir halt auf den GR10 oder GR11 ausweichen.
Da auch nicht sicher war, ob wir immer in Refugees schlafen konnten, "durften" wir wieder mit der kompletten Ausruestung (Zelt, warme Schlafsaecke, genuegend Essen, Matten,...) losmarschieren. Irgendwann einmal gewoehnt man sich ja an den schweren Rucksack. Ziemlich einsam und wunderschoen gestaltete sich dann diese Tour. Gott sei Dank waren die teils steilen Schneefelder meistens nicht pickelhart. Das Wetter war bis auf einen vollstaendigen Regentag, den wir gemeinsam mit einem anderen Paerchen im Ref. d'Aremoulit verbrachten, perfekt. Im Westen gab es im Tal teilweise Nebel wie im November in Klagenfurt (wahrscheinlich der Einfluss des Atlantiks).
Die Rueckreise zum Auto gestaltete sich dann ueberaus schnell und einfach (1 x Autostopp, 1 x Bus, 2 x Zug, Uebernachtung in Lourdes, 1 x Bus, 1 x kurze Wanderung) in weniger als 24h.
Auf alle Faelle sind die Pyrenaeen sicher mit den Alpen vergleichbar (ueber 200 3000er gibt es hier) und wir sind uns sicher, dass wir noch weitere Etappen des HRP wandern werden.