Tourenwoche Südtirol 2/2013

Vom 12.-16. Februar 2013 verbrachten wir ein paar Skitourentage in Südtirol, genauer in Antermoia im Gadertal (Val Badia), das ca. 4km vom Würzjoch entfernt auf 1500m liegt. Das kleine Örtchen liegt schön am Fuße des Peitlerkofels, der das Panorama prägt. Die Pension Maria liegt gleich am Ortsanfang und das Preis-Leistungsverhältnis (schöne Zimmer, gutes Essen, Sauna) ist sehr in Ordnung (€ 53,-- HP).

12.2.2013 Col Costac:

35cm schneite es über Nacht zu Hause! Dadurch war die Anfahrt etwas anstrengender und dauerte länger als erhofft. So kamen wir erst nach 13h00 in Campill (Longiaru) an. Das Wetter zeigte sich nach den Schneefällen mit tiefhängenden Wolken noch ziemlich betrübt. Knapp 50hm über der Kirche ließen wir das Auto stehen und los ging es in Richtung Col Costac. Nachdem wir die steilen Hänge über Campill überwunden hatten (Gott sei Dank gab es eine Spur) kamen wir in einen großen Talkessel, in dem man sich immer etwas rechts hält. Am Col Costac lichtete sich der Himmel und wir genossen die ersten Weitblicke. Die Abfahrt war traumhaft, fast etwas zu viel Pulverschnee für die Steigung der meisten Hänge. Bis auf eine Gruppe Tourengeher war heute hier niemand außer uns unterwegs.

13.2.2013 Zwischenkofel:

Bei herrlichstem kalten Wetter fuhren wir in der Früh wieder nach Campill (ca. 12km). Dieses Mal hatten wir den Zwischenkofel im Visier. Bis auf eine kurze Stelle im Wald und den letzten Gipfelhang war auch heute alles gespurt. Beim Talzustieg durch romantisch verschneiten Wald mit wilder Felsumrandung zeigte Meister Frost seine Zähne, so dass wir sehr froh waren, ab der Zwischenkofelalm in der Sonne gehen zu können. Diese Alm liegt in einem schönen Hochkessel, aus dem man sicher 4-5 tolle Touren gehen kann. Zum Zwischenkofel geht es nun rechts steiler werdend weg und nach einer kurzen Abfahrt kommt man zum Gipfelhang, den wir spuren mussten. Das Gipfelpanorama ist typisch für die Dolomiten - einfach überwältigend. Kurz nach uns kommen 4 junge Männer, die sich schon in der gegenüberliegenden Scharte probiert hatten und die Spur durch das Tal gezogen hatten, auf den Gipfel.

Die Abfahrt war wieder sehr pulvrig (mit 2 leichten Gegenanstiegen)!

Den obligaten Kaffee und Kuchen nahmen wir in Campill ein.

14.2.2013  Maurerberg:

Direkt vom Hotel ging es neben dem kleinen Dorfskilift zur alten Piste des mittlerweile längst aufgelassenen Liftes hinauf zum Maurerberg hinter Antermoia. Auch hier durften wir uns über eine bestehende Spur, die ein Einzelner am Vortag gezogen hatte, freuen. Das letzte Stück zieht sich etwas, da der lange Gipfelgrat sehr flach ist. Allerdings ist auch von hier die Aussicht grandios. Das Gipfelkreuz zählt zu den höchsten, die ich jemals sah. Eine Gruppe Einheimischer lud uns zum Gipfelschnaps ein. Sie waren auch die einzigen, die wir heute trafen. Die Schnee war bei der Abfahrt nicht mehr ganz so schön wie in den letzten Tagen, aber wir fanden trotzdem noch gute Tiefschneeverhältnisse vor. Bei der Maurerberghütte (bis hierher präparierter Wanderweg vom Würzjoch) genossen wir die Ruhe und die Sonne.

15.2.2013  Sobutsch:

Nachdem gestern unsere Münchner Freunde Tatjana und Michael gekommen sind, ging es heute zu viert wieder nach Campill. Der Weg auf den Sobutsch, den ich schon einmal im Sommer mit dem Bike erklommen hatte, war wieder gespurt (2 Einheimische waren vor uns). Ohne große Probleme ging es bis zum Gipfel. Das Wetter war nicht gerade berauschend, was auch auf die 1. Höhenmeter ins Tal zutrifft (hart bzw. Bruch; Südosthang - eh klar). Nach dem Gipfelaufbau wurde es dann besser und so gab es doch noch einige Pulverhänge bis wir auf einem ausgeschobenen Forstweg bis zu den Autos runterfuhren.

16.2.2013  Gabler:

Nachdem wir aus dem Hotel ausgecheckt hatten, ging es mit dem Auto aufs Würzjoch bis zum großen Parkplatz (ab hier Wintersperre). Der Langlaufloipe entlang fuhren wir ca. 250hm ins Tal ab. Nun ging es zuerst im teils steilen Wald, dann immer am breiten, sehr langen Gratrücken in freier Spurwahl hinauf zum Gabler mit seinem wiederum sehr hohen Gipfelkreuz (scheint eine Spezialität der Gegend zu sein). Der Ausblick von hier oben ist phänominal; halb Südtirol liegt zu Füßen. Das Skigebiet auf dem Plose (Brixen) ist sichtbar und vom Lift aus kommen auch einige herüber. Eine Abfahrt durch den steilen Kessel in Richtung Würzjoch reizt zwar unheimlich, aber die aktuelle Lawinensituation halten uns davon ab. So fahren wir über den Rücken und einigen schönen Pulverhängen ab. Die letzten 300hm ging es durch einen immer enger werdenden Schlag mit feinstem Pulverschnee. Der nun folgende Gegenanstieg zurück zum Auto beeinflusst nur am Rande unsere Freude über diese gelungene Tour.

Nach dem -eh schon wissen- obligaten Kaffee mit Kuchen verabschieden wir uns von Tatjana und Michael und diesem noch weitgehend unentdecktem Tourengebiet. Die Heimfahrt (unterbrochen von einer Pizza im Hotel Helm bei Innichen) verlief weitgehend problemlos, was man nicht von der Heizung zu Hause behaupten kann - Totalausfall und 10° im Wohnzimmer!

 

Fotos kommen noch!