MTB auf Sardinien
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- Category: MTB 2012
Ein paar Mal haben wir auf Sardinien unsere Fahrraeder ausgefuehrt. Auch Asphaltstrassen kann man zumeist getrost fahren, denn der Autoverkehr ist auf fast allen Strassen sehr gering. Trotzdem werde ich bis zu unserer HTL-MTB-Woche im Juli wohl so wenige km und hm zusammenbringen wie noch nie vorher. Britta ist heuer hingegen sehr gut drauf!
Lago de Posada: 42km, 1150hm, 4.5.2012
Am Lago de Posada lassen wir das Auto stehen und fahren auf der einsamen, asphaltierten Strasse Richtung Landesinnere. Nach ca. 8km staendigem Auf und Ab geht es dann rechts auf den Berg hinauf, wobei manche Abschnitte so steil sind, dass wir trotz Asphalt unbedingt den 1. Gang brauchen. Die unzaehligen Blumen neben der Strasse waren wunderbar und liessen manchmal sogar die Steigung vergessen. Momentan blueht es hier fast ueberall wie wahnsinnig. Zur allgemeinen Ueberraschung gibt es oben ein kleines, aber nettes Dorf und dahinter eine fruchtbare Hochebene. Bis hierher haben wir niemanden gesehen - Einsamkeit pur. Nach einer kurzen Abfahrt nehmen wir den unbefestigten Weg in Richtung Santos Rios. Auf Grund der losen Bodenbeschaffenheit mussten wir ein kleines Stueck bergauf schieben (no chance). Die nun folgende Abfahrt konnte nicht mehr viel steiler sein (aehnlich wie zur Pederuhuette runter; Gott sei Dank haben wir die Runde nicht umgekehrt gemacht). Ueber weitere 10km einsame Bergstraesslein und einer flotten Abfahrt ging es dann zum Auto zurueck. Kurzcharakteristik: Einsam, etwas anspruchsvoll und eine super Gegend!
Monte Albo: 55km, 1275hm, 5.5.2012
Von Siniscola aus geht es gleich in unzaehligen Kehren die asphaltierte Bergstrasse auf den Monte Albo hinauf. Bis zum Pso. ????? (400hm) sind noch einige Autos unterwegs, aber dann geniesst man quasi alleine die Gegend. Der Anstieg ist optimal fuer Rennraeder (ich schaetze 5-7%), aber auch bei uns geht es hurtig aufwaerts. Auf ca. 800m fuehrt die Strasse dann ungefaehr 20km immer auf und ab nach Lula, einem Bergdorf. Wir zweigen aber schon vorher (ca. in der Mitte) nach Lode ab. Die folgende 700m-Abfahrt war wie im botanischen Garten. Vor allem der Ginster bluehte (fast kitschig) wie verrueckt. Nach Lode mussten wir dann noch 150hm hinauf, ehe wir uns im Kaffeehaus mit 2xCappucciono und einer Minipizza um insgesamt nur EUR 4,50 (!!!) staerken konnten. Danach noch 300hm zurueck hinauf zum Pso. ???? und die genussvolle Tempobolzerei nach Siniscola hinunter.
Kurzcharakteristik: Einsam im Mittelteil (leichter Verkehr sonst), gewaltige Ausblicke, Almgegend, perfekte Steigungen zum "Angasen", auch geeignet fuers Rennrad.
In den Bergen um Domusnovus: 42km, 1075hm, 14.5.2012
Mit Andrea und Pinky wollen wir heute eine MTB-Runde in den Bergen von Domusnovus drehen. Von unserem freien Nachtplatz hinter der Grotta San Giovanni geht es bald ordentlich auf guter Schotterstrasse bergauf bis wir zum ersten aufgelassenen Bergwerk kommen. Die Gegend sieht etwas desolat aus, also gleich weiter ueber den schoenen Waldweg den Bergruecken hinauf. Viel Zivilisation ist nicht mehr zu sehen - rundum nur Berge und Waelder. Die folgende Bergabstrecke beschert Britta einen "Patschen" im Hinterreifen und wenn 4 Mountainbiker dann keine Pumpe mithaben, ist das ein riesiges Problem (wobei ich den Grossteil der Schuld auf mich nehme)!! Andrea und Britta begebenen sich nun abwechselnd zu Fuss gehend auf den Heimweg und Pinky und ich fahren die geplante Strecke weiter.
Der nun folgende Trail hinunter ins Tal ist wegen des groben Schotters und der Steilheit ein guter Materialtest (Gott sei Dank KEIN Patschen). Steil und selektiv ist auch der letzte 250hm Anstieg, bevor es auf einer perfekten Schotterstrasse ueber fast 8km 700hm zurueck nach Domusnovus geht. Dieser Teil ist eine offizielle und ausgeschilderte MTB-Strecke. Nach dem Bier im Zentrum geht es noch durch die ca. 1km lange Grotte zurueck zum Ausgangspunkt.
Fazit: Sehr schoene und einsame Tour auf teils selektivem Terrain mit unzaehligen Variationsmoeglichkeiten. Der Asphaltanteil betraegt nur ca. 15%. Danke Pinky fuer diese Tour an deinem Geburtstag.
Rund um Buggerru: 28km, 925hm, 17.5.2012
Wir treffen uns mit Andrea und Pinky am spaeten Vormittag in San Nicolao an der suedlichen Westkueste. Gleich geht es bergauf die Asphaltstrasse nach Buggerru und dort bei der 1. Kehre in die Berge. Der Weg hinauf ist gut und von Minute zu Minute wird die Aussicht immer besser: auf der einen Seite das Meer und auf der anderen die einsame Bergwelt rund um Buggerru. Der Weg fuehrt ueber mehrere kleinere Paesse ins Landesinnere, zumeist leicht bergauf bis zum Jausenplatz am hoechsten Punkt. Nun folgt ein perfekter Downhilltrail in zahlreichen engen Serpentinen steil den jetzt ziemlich schottrigen Weg zurueck ins Tal. Nachdem die Maedels die erste Angst ueberwunden hatten, kaempften auch sie sich tapfer ueber diesen nicht ganz einfach zu fahrenden Weg.
Bevor es endgueltig zum Ausgangspunkt zurueckgeht, sind noch einmal ca. 200hm mit idealer Steigung zu einem weiteren Pass hinauf zu ueberwinden. Auf der letzten Abfahrt ueberrascht uns eine rechter Hand liegende Duene - feinster Sand mitten in den Bergen. Ohne viel zu Treten kommen wir direkt bei den Autos wieder aus dem Wald heraus.
Das verdiente Bier gleich am Strand schmeckte natuerlich und das Bad im Meer stellte eine ordentliche Abkuehlung dar.
Danke Jovens fuer diese schoene MTB-Tour!
Costa Verde: 48km, 930hm, 19.5.2012
Wir starten diese Tour in dem kleinen Bergbauort Ingurtosu, gleich nachdem die Hautstrasse durch das Haus hindurchfuehrt. Es geht auf einer bald schottrigen, aber guten Fahrstrasse ca. 8km bergab zum Strand Piscinas, wo sich 2 Bars und das sehr gute Hotel Le Dune befinden. Der Strand ist breit und der feine Sand erstreckt sich noch weit ins Land hinein. Nach einem Foto- und Kaffeestopp geht es auf einem sandigen Weg der Kueste entlang in Richtung Norden weiter. 2 Durchfahrten durch kleinere Baeche stellen kein grosses Problem dar. Nach ein paar Kilometern fuehrt uns die nun asphaltierte Strasse immer wieder an schoenen Straenden, die ziemlich verlassen sind, vorbei. Ueberall gibt es Schilder, dass Camping hier verboten ist.
Nach dem Oertchen Marina del Arbus fuehrt die Strasse vom Meer weg. Wir radeln nach Montevecchio weiter. Dorthin fuehrt eine ca. 15km lange, fast staendig leicht ansteigende, kaum befahrene Strasse. Entweder blickt man aufs unten liegende Meer oder auf die darueber liegende teils schroffe Bergkette. Ein gewaltiger Gegenwind bremst uns heftig, so dass wir schliesslich froh sind, in Montevecchio eine Pause einlegen zu koennen (Wirt an der Ecke).
Der Weiterweg zurueck nach Ingurtosu fuehrt an vielen verlassenen, teils verfallenen Bergwerksbauten staendig bergauf und bergab auf einem passablen Schotterweg.
Fazit: Schoene, abwechslungsreiche MTB-Runde ohne groessere Schwierigkeiten zur Erkundung der Costa Verde und der dahinter liegenden ehemaligen Bergwerksgegend mit ca. 50% Asphaltanteil.
Rund um Bosa: 62km, 1130hm, 23.5.2012
Von unserem Hotel in Tresnuraghes geht es hinauf nach Cuglieri, wo wir den Dom bewunderten. Die Aussicht von hier oben ist perfekt. Weiter geht es ins Landesinnere nach Sagama. Die Leute schauen uns hier an, als ob wir die 1. Touristen waeren. Weiter einsam nach Tinnura mit seinen schoenen Wandmalereien (=Murales). Ueber das romantisch gelegene Doerfchen Magomadas geht es dann ueber 350hm hinunter nach Bosa. Hier sollte man sich schon Zeit nehmen, um diese Stadt mit den vielen engen Gassen und der Burg genauer anschauen zu koennen. Ueber den gesichtslosen Hafenort Marina di Bosa geht es weiter immer der Kueste entlang im staendigen bergauf und bergab bis Porto Alabe. Dieser Ort ist menschenverlassen, obwohl es etliche recht schoene Hotels und Appartmentanlagen und eine grosse Sandbucht gibt. Hoffentlich sehen die im Sommer mehr Touristen! Wir muessen jetzt noch fast 250hm hinauf zu unserem Hotel, aber die Steigung ist optimal zum Tempobolzen.
Fazit: Eine sehr abwechslungsreiche Runde, komplett auf Asphalt mit sehr, sehr vielen Eindruecken und Fotomotiven.
Castelsardo-Runde: 68km, 930hm, 26.5.2012
Vom Campingplatz La Foce bei Valledoria geht es der Kueste entlang bis Ciaccia, einer ruhigen Appartmentansiedlung. Nun am Ortsrand gerade dem Feldweg folgen und ueber diesen mehr oder weniger anstrengend bzw. selektiv bis kurz vor Castelsardo zu einer netten Badebucht folgen. Jetzt steil hinauf zur Asphaltstrasse und dieser nach Castelsardo folgen. Wir schauten uns natuerlich diese bizarre auf einem Cap liegende Stadt mit vielen Lokalen in den engen Gassen und dem Castell an. Dann geht es weiter zum "Elefante" - einer 4km entfernten Gesteinsformation.
Die nun folgende Strecke hinauf nach Sedini war fuer den Verkehr gesperrt (angeblich Steinschlag), so dass wir eine 10km lange Privatstrasse geniessen durften. Sedini ist nicht sehr reizvoll bis auf das "Domus de Janas" - einem Haus/Grab in einem Felsen mit Terasse und Fenstern.
Der Rueckweg fuehrte uns ueber Bulzi, Perfugas und S.Maria Coghinas nicht gerade sehr flach, dafuer mit schnellen Abfahrten zurueck zum Campingplatz.
Fazit: Anfahrt nach Castelsardo reizvoll; danach nette huegelige Rundfahrt mit ein paar Attraktionen in laendlicher Umgebung